Wutentbrannt sitzt sie im Krankenhaus vor mir. „Ich werde euch schon beweisen, dass ich noch allein in meiner Wohnung leben kann.“ Dabei ist für alle außer ihr selbst ersichtlich, dass ihre Gesundheit ihr unabhängiges Leben nicht länger gestattet. Ich springe seit Tagen zu jeder Tages- und Nachtzeit aus dem Bett, um sie aus Notaufnahmen abzuholen, oder den Notarzt Einsatz in der Silvesternacht zu begleiten.
Noch tausche ich mich davor und danach mit meinem Bruder aus, aber die Gespräche zeigen einmal mehr, dass wir - diplomatisch ausgedrückt - die Situation und die erforderliche Herangehensweise unterschiedlich wahrnehmen.
Wenn die Eltern pflegebedürftig werden, geraten die betreuenden Angehörigen nicht nur an ihre Grenzen, sondern müssen meilenweit darüber hinaus gehen. Hin- und hergerissen zwischen dem eigenen Leben und den Anforderungen durch die fortschreitende Pflegebedürftigkeit der Eltern, stehen sie unter enormen Druck. Die körperlichen und emotionalen Belastungen, entstehen aus dem Spagat, Beruf, Privatleben und Pflege unter einen Hut kriegen zu wollen. Die Situation zerrt an den Nerven bis sie blank liegen. In der Überforderung bleibt die Kommunikation auf der Strecke z.B. wenn die pflegebedürftige Person alles ablehnt, was von den Angehörigen vorgeschlagen wird, um ihr und den Angehörigen das Leben zu erleichtern. Zusätzlich kochen alte familiäre Konflikte hoch und lebenslang gesammelte Rabatt Marken drohen zwischen den pflegebedürftigen Eltern und den Geschwistern eingelöst zu werden. Die für die Betreuung zuständigen Angehörigen sind zusätzlich weiteren Spannungsfeldern mit hohem Konfliktpotenzial ausgesetzt.
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Konflikte mit der pflegebedürftigen Person
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Konflikte mit den Geschwistern
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Konflikte mit der eigenen Familie
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Konflikte mit der eigenen Familie
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Konflikte mit dem Umfeld
- Innere Konflikte – Wo bleibe ich mit meinem Leben
* im Anhang findest Du eine detaillierte Übersicht der Konflikt- Spannungsfelder
Dabei sind Konflikte das letzte was die Beteiligten in der Situation brauchen und viele davon, können mit einer angemessenen Kommunikation verhindert, oder minimiert werden.
Meine Mutter und ich konnten die schweren letzten Monate auf Augenhöhe miteinander durchstehen, weil ich meine Scheu davor überwunden habe, die in vielen Trainings unterrichteten Kommunikationstechniken, anzuwenden, um es meiner Mutter leichter zu machen. Dadurch konnte sie das Unausweichliche selbst bestimmt besser annehmen. Unsere bis dahin sehr angespannte Beziehung, hat sich entspannt, unsere Gespräche haben an Tiefgang gewonnen und wir konnten in Frieden voneinander Abschied nehmen.
Es gibt Wege, aus dem Teufelskreis der Kommunikation auszusteigen und den konfliktbedingten Stress zu minimieren. Damit die alle Beteiligten entlastet werden. Du kannst mit Pflegebedürftigen so sprechen, dass sie Deine Vorschläge leichter akzeptieren können. Mit den richtigen Kommunikationstechniken entspannst Du die kräftezehrende Situation rund um die Pflege deiner Angehörigen für Dich, für deine Pflegebedürftigen Eltern und alle Beteiligten.
Damit Du Deine wertvolle Zeit nicht in unnötigen Grabenkämpfen verlierst und mehr Zeit zum Auftanken für Dich gewinnst.
Um Dir für Deine anstrengende Aufgabe den Rücken zu stärken, teile ich gerne meine Erfahrungen mit Dir in dem Online - Kurs: „Keine Zeit für Streit – Wie Angehörige und Pflegebedürftige gemeinsam Konflikte lösen!“.
In dem Kurs betrachten wir an sechs Abenden die Ursachen der Konfliktsituationen, in denen sich pflegende Angehörige im Angesicht Ihrer zu pflegenden Eltern befinden. Wir lernen und erproben wirksame Kommunikationsstrategien, um die Situation zu entschärfen und in der Familie, im Beruf und mit den unterstützenden Kräften, vor allem aber mit dem pflegebedürftigen Menschen auf Augenhöhe zu sprechen. Damit unnütze Grabenkämpfe vermieden werden und mehr Energie für das eigene Leben bleibt.
Der nächste Kurs startet am 23. Januar 2024. Mehr Info dazu bekommst Du hier: Kurs, Keine Zeit für Streit - Wie Angehörige von Pflegebedürftigen Konflikte lösen
Early Bird Tarif bis 31.12.2024 145,00 € statt 178,50 € alle Preise inkl. 19% MwSt.
Anhang: Konflikt- und Spannungsfelder von Angehörigen Pflegebedürftiger
1. Konflikte mit der pflegebedürftigen Person wegen:
Fortschreitendem Verlust der Autonomie und Unabhängigkeit, Widerständen gegen notwendige Pflegemaßnahmen, Umkehr der Rollenverteilung zwischen Eltern und Kindern, Entscheidungen über die Pflegeoptionen und den Wohnort, Finanzielle Fragen, Ethische Entscheidungen über medizinische Maßnahmen, Kommunikation über den Pflegebedarf
2. Konflikte mit den Geschwistern
Unterschiedliche Ansichten über den Grad der Pflegebedürftigkeit der Eltern, Aufteilung der Pflegeverantwortung, Wohnort der pflegebedürftigen Eltern, Medizinische Entscheidungen, Finanzierung der Pflege, Erbschaftsangelegenheiten, Kommunikationsprobleme
3. Konflikte mit der eigenen Familie
Zeit und Aufmerksamkeit, Ermüdung und emotionale Belastung, Rollenverteilung, Erziehungsaufgaben, Unterschiedliche Einstellungen zur Pflege, Intimität und emotionaler Abstand, finanzielle Belastungen
Konflikte mit dem Arbeitgeber um Zeitmanagement, Urlaub und freie Tage, fehlende Unterstützung am Arbeitsplatz, Gesundheitsprobleme und Stress am Arbeitsplatz, Diskriminierung und Stigmatisierung, Berufliche Entwicklung und Aufstiegschancen, mangelnde Kommunikation
Konflikte mit dem Freundeskreis wegen Verständnis und Empathie, Unsicherheit und Unbehagen, Veränderungen in der Beziehungsdynamik, Zeitmanagement, Einladungen und soziale Aktivitäten, Selbstfürsorge und Erschöpfung, fehlende Unterstützung bei der Bewältigung der Aufgaben und Entscheidungen, mangelnde Kommunikation
Konflikte mit Engagement und Hobbies wegen eingeschränkter Teilnahme, fehlenden Ressourcen, fehlendem Verständnis, Verdrängung unangenehmer Themen, Gefühl von Ausgeschlossen sein
5. Konflikte mit Institutionen
Bürokratische Hürden, Mangelnde Information und Transparenz, Eingeschränkter Zugang zu Ressourcen, Qualität der Pflegeleistungen von Pflegeheimen und ambulanter Pflege, Personalmangel und hohe Fluktuation des Pflegepersonals, Mangelnde Flexibilität bei den Pflegeplänen von Pflegeheimen und Pflegediensten, Mangelnde Einbeziehung und Unterstützung bei Entscheidungen über notwendige Pflegemaßnahmen mit, Kommunikationsprobleme
6.
Innere Konflikte – Wo bleibe ich mit meinem Leben?
Schuldgefühle, Traurigkeit und Verlust, Schuldgefühle, Erschöpfung und Selbstfürsorge, Grenzen setzen, Identitätsverlust, Anerkennung und Wertschätzung, Forderungen von außen und Erwartungen, Entscheidungen über medizinische Behandlungen
Mehr dazu erfährst Du im Online Kurs, oder in den Vorträgen.
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