Wie Du auf der grünen Welle reitest...

Es gibt Phasen im Leben, da scheint sich alles gegen Dich verschworen zu haben. Deine Beziehung geht in die Brüche, Du bist kurz davor den Job zu verlieren, ein Dir nahestehender Mensch erkrankt schwer, Deine eigene Gesundheit ist angeschlagen und Deine finanzielle Existenz steht auf dem Spiel.

 

Freunde und Familie zerpflücken jede Deiner Lösungsideen in der Luft und überladen Dich mit guten Argumenten, warum Deine Pläne zum Scheitern verurteilt sind. Ihr Motto scheint zu sein: „Ich habe auch keine Lösung, bewundere aber das Problem.“ (Jonathan Briefs)

 

Egal was Du versuchst, alle Ampeln scheinen auf Rot zu stehen.

 

In seinen Buch „Greenlights, oder die Kunst bergab zu rennen.“ Beschreibt Matthew McConaughey, wie sehr wir es lieben, wenn wir grünes Licht bekommen und frei über den Highway unseres Lebens brettern können. Es ist so angenehm, wenn alles zu gelingen scheint und das Leben Dir ein lautes „Ja!“ zu ruft.

 

Gleichzeitig beschreibt er, und das ist die Idee, die mich besonders fasziniert, dass in den gelben und roten Lichtern unseres Lebens ein Grünes verborgen liegt, dass es zu entdecken gilt.

 

Die Probleme, mit denen wir heute konfrontiert sind, werden irgendwann im Rückspiegel des Lebens zu einem Segen. Im Laufe der Zeit, führt uns die rote Ampel von gestern zu einem grünen Licht.“ * 

 

Diese Idee von ihm spricht mich so an, weil die größten Katastrophen in meinem Leben, immer zu etwas gut waren. Sie haben mich dazu gebracht, meinen Status quo zu hinterfragen und Neues zu entdecken. Sie haben mir geholfen, genau in mich hineinzuspüren und mich an den Punkt zu bringen, in dem ich mich weiter entwickeln konnte.

Sind die roten Lichter des Lebens deswegen angenehmer, wenn Du vor ihnen stehst? Nein! Ist es schön vor Ihnen zu stehen? Nein! Es kann trotzdem energieraubend, kräftezehrend und nervtötend sein, wenn das grüne Licht auf sich warten lässt. Wie meisterst Du diese Lebensphasen?

 

Indem Du genügend Vorräte dabei hast, um Hunger- und Durststrecken zu überstehen. Indem Du Ballast abwirfst und stattdessen einen gut bestückten 1. Hilfekasten mit an Bord nimmst. Indem Du für genügend Luftdruck auf Deinen Reifen sorgst und ein fahrtüchtiges Reserverad im Kofferraum hats. Indem Du einen Gang runterschaltest, wenn die Strecke herausfordernd ist. Indem Du vorausschauend und auch mal eine Umleitung fährst, wenn am Horizont ein rotes Licht auftaucht. Indem Du aktive Mitfahrer suchst, die mit Dir den Weg hinter der roten Ampel sehen. Indem Du den richtigen Kraftstoff in Deinen Gedankentank füllst und Dich auf die Lösung konzentrierst.

 

Folgende Fragen helfen Dir dabei rote Ampeln in grüne zu verwandeln:

 

  1. Was kann ich daraus lernen?
  2. Was kann ich lernen, um da rauszukommen?
  3. Welche Lösungen gibt es für die Probleme (Eine Auswahl von 3-5 Lösungsideen steigert eine für Dich gute Lösung zu finden.)
  4. Was habe ich in der Hand, worauf kann ich direkt Einfluss nehmen?
  5. Wer ist an meiner Seite, oder wer könnte mich lösungsorientiert unterstützen meine Situation nachhaltig zu verbessern?

 

Manchmal ist ein rotes Licht die Chance eine neue Richtung einzuschlagen. Manchmal ist es auch der Moment, den Motor in den Leerlauf zu schalten und ihm eine Erholungsphase zu gönnen, bevor die Fahrt weiter geht. Wenn Du ihn aufheulen lässt, obwohl es noch nicht weiter geht, verlierst Du am Ende zu viel Energie, um die Strecke zu schaffen.

 

Diejenigen, die rasant aufs Gaspedal drücken, nachdem die Ampel auf Grün geschaltet hat, stehen am Ende nur länger an der nächsten roten Ampel. Während, wer sein Tempo anpasst und vorausschauend fährt, entspannt auf der grünen Welle reiten kann.

 

* (Matthew McConaughey, GREENLIGHTS oder die Kunst bergab zu rennen, Ullstein, S.22)

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